Markt der Gehirne by William Voltz
Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Das Kosmische Schachspiel, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1973-08-10T01:00:00+00:00
*
Spercamon konnte der Verlockung nicht widerstehen. Als er sicher sein konnte, daß kein anderer Mitarbeiter Doynschtos in der Nähe war, schlich er heimlich in den Raum, wo Tecto mit dem Ceynach-Gehirn untergebracht war. Er wußte, daß die Gefahr bestand, daß er von Doynschto über die eingeschalteten Monitore im Arbeitszimmer des Sanften beobachtet wurde, deshalb blieb er ein paar Augenblicke im Eingang stehen und wartete, ob man ihn zurückrufen würde. Doch nichts geschah.
Doynschto schlief oder war mit anderen Arbeiten beschäftigt.
Spercamon riskierte nicht viel. Doynschto besaß eine Schwäche für den jungen Assistenten und würde auch für diese Übertretung Verständnis aufbringen. Bisher hatte der Sanfte wissenschaftliche Neugier noch nie verurteilt.
Der junge Yaanztroner trat jetzt an das Lager, auf dem Tecto schlief.
Auf dem Instrumententisch am Kopfende des Bettes hatte Doynschto bereits ein Identifikationsschild bereitgelegt, auf dem in nauparoischen Buchstaben die neue Bezeichnung Tectos stand.
T-te-Do-11454 las Spercamon.
Das Do stand für Doynschto und bedeutete, daß der berühmte Wissenschaftler einen Vertrag mit dem Fremden schließen wollte. Spercamon runzelte die Stirn. Damit hatte er nicht gerechnet.
Tecto würde also kein allgemeines Versuchsobjekt werden, sondern allein dem Sanften zur Verfügung stehen.
Spercamon fühlte Enttäuschung in sich aufsteigen. Er hatte gehofft, zum erstenmal eigene Erfahrungen mit einem Ceynach-Gehirn sammeln zu können.
Neben dem Namensschildchen lag ein Batzen Manktra, eine biochemische, halborganische Masse, mit der das Schildchen auf der Brust des Bordin-Körpers befestigt werden konnte.
„Wach auf!" rief Spercamon wütend. „Wach auf, Tecto!"
Der Bordin öffnete die Augen, aber es dauerte einige Zeit, bis die starren Blicke lebendig wurden. Spercamon ahnte, daß der Fremde noch immer Orientierungsschwierigkeiten hatte.
„Wo ist Doynschto?" murmelte der Bordin.
„Er ist nicht hier. Ich bin allein." Spercamon beugte sich über den mächtigen Körper und entdeckte den Energieprojektor neben dem Lager. Das Fesselfeld war eingeschaltet. Unwillkürlich wich der junge Yaanztroner zurück.
„Man hat dich gefesselt!" stieß er hervor.
„Was ist daran so ungewöhnlich?" erkundigte sich der Fremde.
Es fiel Spercamon auf, daß er langsam sprach und nach Worten suchte. Noch mußte er seine nauparoischen Kenntnisse den Restfragmenten von Tectos Gehirn entnehmen.
„Es verstößt gegen die Regeln. Du bist frei, aber Doynschto fesselt dich hier wie einen Sklaven."
„Ich habe noch keinen Vertrag mit ihm geschlossen. Er hat mir Bedenkzeit gegeben."
Spercamon griff nach dem Plättchen mit der Kennziffer und zeigte es dem Bordin.
„Er ist überzeugt davon, daß du diesen Vertrag schließen wirst.
Im Grunde genommen hast du auch keine andere Wahl. Was wirst du tun?"
„Doynschtos Angebot annehmen."
Ein Gefühl der Eifersucht machte sich in Spercamon breit.
Zumindest hätte Doynschto ihn über seine Absichten unterrichten können.
Wenn es um kostbare Gehirne geht, sind sie alle gleich! dachte Spercamon wütend. Vielleicht spielte der Sanfte sogar mit dem Gedanken, dieses ungewöhnliche Gehirn früher oder später in seinen eigenen Körper zu verpflanzen. Es war kein Geheimnis, daß Doynschtos Gehirn aufgrund seines hohen Alters bereits Schwächen zeigte.
Spercamon beugte sich vor und schaltete den Projektor aus.
„Du bist nicht länger ans Bett gefesselt", sagte er zu Tecto. „Ich werde diese Handlungsweise gegenüber Doynschto verantworten."
Er blickte trotzig in Richtung der Aufnahmegeräte und hoffte, daß diese Szene aufgezeichnet wurde. Der Wunsch, Doynschto, der ihn so enttäuscht hatte, zu verletzen, wurde immer stärker.
Spercamon konnte ihm nicht widerstehen.
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